Wilde Natur und Stille – Wandern in der Baybachklamm

Die Traumschleife Baybachklamm gehört zu den schönsten Wanderwegen im Hunsrück. Der wildromantische Seitenweg des Saar-Hunsrück-Steigs bietet eine perfekte Mischung aus Herausforderung und landschaftlicher Schönheit.

Auf einer Länge von rund 10,5 Kilometern gilt es eine Höhendifferenz von mehr als 400 Metern zu überwinden. Wegen der anspruchsvollen, mit Stahlseilen gesicherten Felspassagen schätzen auch ambitionierte Wanderbegeisterte die Route durch das klammartige Baybachtal mit seinen schroffen Felsformationen, alten Stollen und kleinen Wasserfällen. Das Wanderinstitut verlieh der Traumschleife 2023 sagenhafte 96 Punkte, damit ist sie einer der höchst bewerteten Rundwanderwege Deutschlands überhaupt.
Wegbeschreibung

Das Reizvolle des Wanderweges liegt an der Abwechslung, dichte Wälder und steile Schluchten folgen auf idyllische Wiesen. Der Startpunkt der Traumschleife Baybachklamm liegt in dem kleinen Dorf Heyweiler. Von hier aus führt der Weg zunächst durch Wiesen und Felder, dann steil hinab in das Buchbachtal und ebenso schnell wieder hinauf. Für den Aufstieg braucht man etwas Puste, doch das Plateau am Ende des Aufstiegs bietet eine schöne Weitsicht in die sanft hügelige, hunsrücktypische Landschaft. Hinter dem Steffenshof führt die Route abwärts in das Prinzbachtal.
Über felsige Pfade und durch dichte Wälder geht es weiter, im Schiefergestein tauchen die ersten, alten Stollen auf und endlich erreicht man den Baybach, der sich je nach Jahreszeit und Wasserstand entweder bereits von Weitem durch sein Rauschen ankündigt oder die Wanderer mit seinem sanften Plätschern entlang des Weges begleitet.
Felsmassive und Schieferhöhlen
In der engen Schlucht führt der Weg über schmale Stege und Brücken, vorbei an moosbewachsenen Felsen, Höhlen und wilder Natur. Die Felspassagen werden immer anspruchsvoller, besonders schwierige Stellen sind mit Stahlseilen gesichert. Alte Stolleneingänge erinnern an den Schieferabbau vergangener Zeiten, heute dienen sie Fledermäusen als schützende Rückzugsorte.

Es klappert die Mühle…
Entlang des Baybachs stößt man immer wieder auf die Ruinen alter Mühlen steinerne Zeugen, die an die historische Bedeutung des Wassers für die Region erinnern. Die verwitterten Gebäude sind nicht nur ein interessanter Einblick in die Vergangenheit, sondern auch beliebte Fotospots. Einst klapperten 26 Mühlen im Tal – nicht nur Getreidemühlen, sondern auch Öl-, Säge- und Wollmühlen.

Fangfrische Forellen
Manche der alten Gebäude werden noch genutzt, wenn auch nicht mehr in ihrer ursprünglichen Funktion. Zum Beispiel die Schmausemühle, die bereits seit mehr als 450 Jahren in Familienbesitz ist. In dem beliebten Ausflugslokal, in dem man auch übernachten kann, werden fangfrische Forellen aus den eigenen Fischteichen serviert. Typische Hunsrückgerichte oder Wild stehen je nach Saison ebenfalls auf der Karte. Auch für Veganer und Vegetarier ist gesorgt. Unbedingt probieren: handgerollte Hunsrücker Kartoffelklöße mit Käse-Zwiebelfüllung in Spinat-Schmand-Sauce.

Gut zu wissen:
Die Traumschleife Baybachtal gehört nicht nur zu den bekanntesten, sondern auch zu den beliebtesten Traumschleifen. Wer Ruhe und Entspannung im wildromantischen Baybachtal sucht, erwandert die anspruchsvolle Route besser nicht an Feiertagen wie dem 1. Mai, denn dann ist das ansonsten stille, wildromantische Bachtal ein beliebtes Ausflugsziel – auch wegen der ideal am Wegrand gelegene Schmausemühle. An heißen Sommertagen wiederum ist es dank schattiger Waldwege und dem plätschernden Bachlauf frischer und kühler als auf anderen Wanderwegen in der Region.

Der Schwierigkeitsgrad der Route wird als schwer eingestuft, festes Schuhwerk und Trittsicherheit sind unerlässlich. Ein Wanderstock kann auf den in den Schieferstein geschlagenen Stufen, mitunter feuchten und rutschigen Stufen hilfreich sein. In den Wintermonaten, vor allem bei Eis und Schnee, ist die Baybachklamm nicht begehbar.
